19. Tag, Im Kluane-NP
Sonntag, 05. September 1999
Zu Beginn unserer heutigen und damit letzten Wanderung müssen wir einen Fluss überqueren. Es ist keine Schneeschmelze und damit ist der Wasserstand nicht sehr hoch, wir wollen uns aber trotzdem keine nassen Flüsse hohlen und so nutzen wir, trotz Verbot, diese Hängebrücke. Dann geht unsere Wanderung zum Shorty-Creek weiter. Es ist eigenartig, aber bei jeder Wanderung scheint es immer nur Bergauf zu gehen. Dann sichtet Hermann einige Bergziegen. Im Gegensatz zur mir scheinen seine, durch die Jägerei geschulten Augen, den Horizont und die Berge ständig zu scannen. Trotz Hinweise brauche ich viel länger um die Ziegen dann zu entdecken. Später entdeckt Hermann auch noch einen Grizzly, aber dieser ist zum Fotografieren zu weit weg. Zu meinem bedauern kann ich den Bären selbst mit meinem 16fachen Zoom nicht fotografieren.
[Alfred hat mir später am Telefon seine Meinung zu den Tierbegegnungen erzählt: "Am besten ist es, wenn der Bär sehr weit weg und nicht zu sehen ist. Je näher er bei uns ist, um so gefährlicher ist er für uns. "Wie war! Alfreds Bekannter Helmut hat sich offensichtlich nicht an diese Weisheit gehalten. Er hat einen neugierigen Schwarzbären nicht gebührend beachtet und dies dann mit seinem Leben bezahlt.]
Die Wanderung ist für unsere Verhältnisse recht kurz. Aber keiner ist darüber verärgert. In der Pause haben wir ausreichend Zeit die Landschaft zu geniessen. Es geht zurück. Ich will es gar nicht glauben, aber wir müssen schon wieder bergauf wandern. Insgesamt war dies ein sehr schöner Tag. Wir machen noch einen Abstecher nach Haines Junction und trinken das wohlverdiente Bier. Den Abend verbringen wir im Camp. Nach dem Essen und dem Spüldienst sitzen wir noch bei einer Tasse Tee am Lagerfeuer.