4. Tag, Auf dem Big-Salmon-River
 Samstag, 21. August 1999

Mittagspause am FlußDas schlechtes Wetter auch sein Gutes haben kann erfahren wir heute. Wir haben zwar Nieselregen, dafür aber keinen Wind und so kommen wir ohne grosse Kraftanstrengung über den See. Die fachmännischen Kommentare von Reinhard, Harald und Tom verursachen bei mir nicht das grosse Muffensausen, aber ein wenig Respekt vor dem Fluss und seinen Unwägbarkeiten bleibt doch. Mit einigen Hindernissen schaffen wir (Gottlob und ich) den ersten Abschnitt und können, wie Hermann und Reinhard unser Mittag (Müsli) einnehmen.Der YukonDann geht die Fahrt weiter. Das Paddeln am Nachmittag ist angenehm und geruhsam, gleichzeitig können wir die ruhige Fahrt nutzen und die Natur in vollen Zügen zu geniessen. Das Wetter ist wechselhaft aber auch nicht so schlecht, dass man es als eine Katastrophe bezeichnen müsste. Es bleibt auch genug Zeit den Fotoapparat immer wieder mal aus dem wasserdichten Sack auszupacken und Fotos zu schiessen. Unsere KücheAn unserem Etappenziel angekommen prüft Tom erst einmal das vorgesehene Camp. Anhand von Spuren und Futterresten kann er feststellen, ob Bären in den letzten Tagen an diesem Camp waren. Das ist offensichtlich nicht der Fall und so schlagen wir wenige Meter weiter unterhalb am Fluss unser Camp auf. Schnell sind die Zelte und unsere "Küche" aufgebaut. Erstmalig spannen wir auch die grosse Plane zwischen die Bäume, um uns vor einem eventuellen Regen zu schützen.ohne WorteHeute haben wir keinen Küchendienst und so kann ich die Zeit bis zum Essen mit einem Ausflug in die Wildnis (ich wähle einen sehr kleinen Radius um unser Camp) nutzen. Obwohl man sich in unmittelbarer Nähe des Camps befindet, fühlt man sich plötzlich allein und unmittelbar in der Natur. Ich werde mich sicher in diesem Bericht wiederholen aber Natur, Licht und Stimmung nehmen mich immer wieder gefangen und ich komme einfach nicht um dieses Phänomen herum. Leider kann man seine Eindrücke weder in Wort noch in Bild richtig vermitteln. Wer diese Einsamkeit erleben will, muss unbedingt so eine Tour machen.

PS: Ich bin Euch noch unsere Variante des "täglichen Bades" schuldig. Während der Kanufahrt sind wir immer gegen 10:30 Uhr konzentriert ein Wasserhindernis (Kehrwasser, Sweeper) angefahren und haben uns dann ins Wasser fallen lassen. Damit haben wir zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Zum einen waren wir immer frisch unter den Achseln und zum anderen war das Gesprächsthema am abendlichen Lagerfeuer gesichert. Einen Nachteil hatte es aber auch, die abendliche Kenterrunde. Da unsere Vorräte an Whiskey und Brandy doch rapide abnahmen, haben wir dann die Show´s am 6. Tag eingestellt.stellt.

banner02