banner

    17. TAG - Wells Gray NP

    Wir verlassen Alberta und kommen nach Britisch Columbia. Diese Provinz Kanadas ist so britisch wie England selbst. Als erstes müssen wir unsere Cooler unter der Plane verstecken, da der sichtbare Transport dieser Geräte nicht erlaubt ist. Komisch, aber was soll man machen.

    Unsere Fahrt geht jetzt weiter in Richtung Westen. Nach geraumer Zeit verlassen wir die Rockies.
    Es ist schon schade, dass die Zeit in den Nationalparks der Rockie Mountains jetzt vorbei ist. Das besondere an den Tagen in den Rockies war, dass wir die Tage unmittelbar in und mit der Natur verbracht haben. Hinzu kommt, dass wir hier insgesamt 6 Tage waren. An keinem anderen Ort waren wir länger.

    Aber nun alle Traurigkeit ob des Abschiedes beiseite. Ich habe mir vorgenommen, diese Region (den Westen Kanadas) noch einmal zu besuchen.

    Nach 5stündiger Fahrt kommen wir zum Wells Gray NP. Heute wollen wir einen Kanutrip in die Wildnis wagen. Dazu begleitet uns ein zusätzlicher Führer. Er kennt sich mit der Wildnis und den Bären besonders gut aus.

        Nachdem wir alle notwendigen Dinge in wasserdichten Säcken verpackt und in den Kanus verstaut haben, geht es los. Es ist eine weise Entscheidung unserer Führer eine kürzere Tour zu planen, denn durch einige Koordinierungsprobleme absolvieren wir so ziemlich die doppelte Strecke als wenn wir uns an die direkte Linie gehalten hätten. Dazu sind wir aber (noch) nicht fähig.

    Die Kanufahrt ist einfach herrlich. Nachdem wir die Zelte, die unplanmässig nass geworden sind, getrocknet haben, nehmen wir ein (sehr) kühles Bad im Clearwater Lake. Chris, Dave und Gerry springen aus grosser Höhe von den Klippen ins Wasser. Ich würde ja auch, will aber mit der von mir verursachten Flutwelle keine Naturkatastrophe auslösen und begnüge mich mit einer, auch für mich annehmbaren Absprunghöhe.

    Bei der Zubereitung des Essens merken wir, dass wir doch nicht alle Sachen eingepackt haben. Uns fehlen die Gewürze und das Besteck. Mit Hilfe eines Schraubenschlüssels, eines Taschenmessers und diverser Bierdosen können wir trotzdem das Essen ohne grössere Probleme zubereiten und einnehmen. Nach der Bearbeitung mit einem Stein dienen uns die Bierdosen als Löffel.

    Abends sitze ich mit meinem Walkman am See und betrachte die Sterne. Es ist einfach unvorstellbar.

    Die Natur nimmt mich gefangen und es kommt ein bisschen Melancholie auf.

    Lange ist das aber auch nichts für mich und ich schliesse mich schon bald den Anderen zum Kartenspiel an.

    Bevor wir uns zur Ruhe legen, müssen wir noch alle Ausrüstungsgegenstände sicher auf einen Baum, dessen Stamm mit Blech verkleidet ist, schaffen.
    Dies ist notwendig, damit die Bären, die durch die Gerüche der Verpflegung und der Waschsachen angezogen werden, diese nicht erreichen können.

Gefahrene Meilen: 327

| Home | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | 10 | 11 | 12 | 13 | 14 | 15 | 16 | 17 | 18 | 19 | 20 | 21

image502