Bericht Bowron Lake

5. Tag: Start der Kanutour
Teil 2

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Gegen 14:00 treffen wir am Bowron Lake ein und gehen die Angelegenheit anfangs gelassen an. Gustav schaut bereits sehr irritiert und auch die Dame vom Provincial Park ist verwundert, dass wir noch an diesem Tag die Tour beginnen wollen. Nachdem wir unsere Absicht aber bekräftigen, müssen wir viel erledigen. Erst die Einweisung durch die Parkverwaltung (Filmchen, Bärenwarnung etc.), dann Ausrüstung in der Becker´s Lodge entgegennehmen, befüllen der Tonnen (sehr schwierig) und ab auf die Waage.

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Die Parkverwaltung überprüft das Gepäck für die Portagen. Es dürfen nicht mehr als 28 kg zusätzlich zum Boot auf dem Bootswagen sein, der Rest muss auf dem Rücken getragen werden. Bei viel Luxus während der Tour macht sich durchaus ein 2. Gang erforderlich.

Jetzt könnte man sagen, was interressiert uns das, die Parkverwaltung ist weit. Ein großer Irrtum, um überhaupt die Tour beginnen zu können, müssen wir gleich mal eine kleine Portage über 2,5 km machen. Und das unter Beobachtung der netten Frau von der Parkverwaltung. Es bleibt viel Gepäck für unsere Rücken übrig und 2 Wasserkanister sowie eine Verpflegungstonne bleiben am Start stehen. Nachdem wir die Boote inkl. Ausrüstung an den Kibbee Lake gebracht haben, gehen Jens und ich noch mal zurück und holen den Rest. Dadurch verlieren wir viel Zeit und steigen erst gegen 18:30 in die Boote. Fast schon im Dunkeln erreichen wir den ersten Zeltplatz.

Die kurze Fahrt über den Kibbee Lake reicht aber schon aus, um uns in die richtige Stimmung zu bringen. Ganz allein auf dem ruhigen See paddeln wir mit dem Sonnenuntergang im Rücken unserem Ziel Camp Nr. 1 entgegen. Toll!
Wie jeden Abend dann der gleiche Ablauf: raus aus dem Kanu, entladen, Zelte aufbauen, Tarp´s (wenn notwendig) aufspannen, Abendessen zubereiten, Essen, Abwaschen und alles in den Metallkästen verstauen. Erst am Lagerfeuer genießen wir den Tag bei Tee mit Bescheid.

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Wir hätten am Vorabend doch noch bis zum Campsite 2 paddeln sollen. So bauen wir alles ab, beladen die Boote und paddeln ca. 20 Minuten über den See. Hier müssen wir wieder alles ausladen und die Boote und Ausrüstung ca. 2 km auf dem Landweg transportieren.

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6. Tag: Kanutour
Campsite 1 - Campsite 15

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Am Indianpoint Lake angekommen verstauen wir wieder alles in den Kanus und paddeln dann bei Sonnenschein über den 6,4 km langen See. Es ist schon toll, wir paddeln in 1000 m Höhe und um uns herum sind viele schneebedeckte Berge. Wir gehen diesen Teil der Tour gemütlich und entspannt an und erreichen die 3. Portage nach 1,5 Stunden. Zuvor paddeln wir durch eine Sumpf- und Schilflandschaft. Dank der Markierungen erreichen wir den Ausstieg zur 3. Portage problemlos. Das gleiche Spiel wie immer, raus aus dem Boot und alles ausladen. Den Bootswagen unter das Boot und das zulässige Gepäck wieder rein. Der Rest auf den Rücken und ab geht die Post. Diesmal sind es 1.6 km bis wir die Boote wieder ins Wasser lassen können. Da wir ja nun schon 6 km Portage hinter uns haben hebt sich die Stimmung, schlimmer als Heute kann es nicht mehr werden. Diese Portage machen wir nicht allein, vor uns ist ein gelbes und hinter uns ein rotes Boot.

Nach der Portage kommen wir in den Isaac Lake. Ein See der wie ein Krückstock aussieht, natürlich nur auf der Landkarte. Als erstes wollen wir die 6,4 km des Westarms absolvieren um dann auf einem Campsite im Knick des Sees zu übernachten. Jahreszeit und Wetter machen es sinnvoll, einen Campsite mit irgendeinem Dach zu nutzen. Da kommt nur der Campsite 15 in Frage und den erreichen wir gegen 17:00 an. Wir finden für uns einen Platz auf dem Camp und gemeinsam mit Amerikanern nutzen wir den Picnic-Shelter.

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Gerade rechtzeitig gehen wir an Land. Wolken ziehen auf und Regen setzt ein. Dank dem Shelter haben wir ein festes Dach über dem Kopf und einen trockenen Sitzplatz für den Rest des Tages. Eine kurze Regenpause nutzen wir um die Zelte aufzubauen. Dann bereiten wir gemeinsam das Abendessen und sitzen noch am Ofen beisammen.
Dieser Tag war wegen der 2 langen Portagen sehr anstrengend, aber schön. Endlich konnten wir paddeln und die Natur genießen.

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7. Tag: Kanutour
Campsite 15 - Campsite 29

Die wohl kälteste Nacht der gesamten Reise liegt hinter uns, noch gegen 09:00 haben wir erst 6 Grad gemessen. Dafür bietet sich uns am Morgen ein tolles Schauspiel: Nebel, Wolken, Sonne und blauer Himmel wechseln sich ständig ab und lassen immer mal wieder den einen oder anderen schneebedeckten Berg sehen. Immer wieder muss ich los und dieses schöne Szenario fotografieren.

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Nach dem Frühstück beladen wir unsere Kanus und machen uns auf den Weg. Wir wollen (müssen) auf dem Hauptarm des Isaac Lake Richtung Süden paddeln. Dieser Teil des Sees ist ca. 32 km lang und es können starke, wechselnde Winde auftreten. Also nicht einfach das genaue Ziel festzulegen. Ist ja auch nicht notwendig, da es auf der gesamten Strecke ausreichend Campsites gibt. Am Vorabend haben wir uns aber auf ein Minimal- und ein Maximalziel geeinigt. Anfangs haben wir Glück und paddeln bei “Ententeichwasser” los, immer das Ziel vor Augen. Wir kommen gut voran, zumal wir an diesem Tag keine Portage haben und somit nicht so viel Zeit mit dem Be- und Entladen der Kanus verlieren. Auf einmal ändert sich das Wetter, es kommt Wind auf und plötzlich beginnt es zu regnen, ca. 1 Stunde müssen wir bei Regen paddeln. Ich nutze eine kleine Pause, die wir unter Land machen, um mir endlich die Regenhose anzuziehen. Bereits gegen 14:00 erreichen wir unser Minimalziel, den Campsite 21a. Kurz zuvor hat sich wieder die Sonne gezeigt und nach einer Rast geht es weiter. Wir wollen jetzt mindestens bis zum Campsite 26 und wenn es Zeit und Wetter erlauben noch bis zum Campsite 29, hier gibt es einen Shelter. Gegen 18:00 kommen wir dort an und haben somit das Maximalziel erreicht. Wir sind Stolz auf uns und ich muss mich erst einmal auf eine Bank legen um den krummen Rücken auszustrecken. Hilft natürlich nicht, macht aber Eindruck (wenn jemand zusieht). Pünktlich zu unserer Ankunft setzt wieder der Regen ein. Gut, dass es die Shelter an der Strecke gibt, für den Notfall (Regen) kann man hier sehr gut unterkommen und auf Wetterbesserung warten. Es gibt dann die gleiche Prozedur wie am Abend zuvor, Abendessen zubereiten und in einer Regenpause das Zelt aufbauen. Hier treffen wir das gelbe Boot (Schweizer) wieder, dazu 2 Frauen aus Seattle. Auch der Tagesausklang ist wie immer: Tee mit Bescheid am Feuer (Ofen).

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8. Tag: Kanutour
Campsite 29 - Campsite 34

Durch die 32 km am Vortag haben wir nun die Alternative. Entweder den Start der Tagesetappe im Boot oder gleich eine Portage. Wir entscheiden uns für die 2. Variante, wie auch alle anderen Teams auf diesem Camp. Nach dem Frühstück fahren wir also ganz gemütlich unsere Kanus am Shelter vor, beladen die Boote und los geht es wieder einmal zu Fuß. Durch den Verzicht auf die Sprudeltour tragen wir unser Gepäck über die Portagen 4 und 5 = 2 km. Dann alles ins Boot, eine kurze Strecke auf dem Wasser und wieder müssen wir alles ausladen und auf der Portage Nr. 6 (800 m) zum McLeary Lake schaffen. Meine, Güte nach diesem Gewaltakt (wir haben einen Platten am Bootswagen) muss ich erst einmal meine Bekleidung wechseln, um eine Erkältung zu vermeiden. Nach diesem See geht auf dem Cariboo-River richtig los. Hier haben wir etwas Strömung und natürliche Hindernisse sind im Fluß

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Wir kommen in den Lanezi Lake und steuern den Campsite 34 an. Hier können wir wieder einen Shelter nutzen, und das ist auch gut so, Pünktlich zum Ausstieg aus den Booten fängt es an zu regnen. Da wir aber sehr früh (ca. 15:00) auf dem Platz sind, haben wir alle Zeit der Welt um unsere Sachen auf die Reihe zu bringen. Als erstes belegen wir die Tentsites, dann machen wir Tee und genießen den ausgesprochen komfortablen Shelter. Bis auf Vorder- und Hintertür ist der gesamte Shelter entweder mit Brettern oder Glas/Plastik verkleidet. Zum Abendessen gibt es mal wieder Tomatensauce mit irgendwas darin und dazu. Mittlerweile haben wir ja nun die frischen Sachen aufgegessen (zum Glück, wegen der Portagen) und wir müssen nun auf Nudeln und Reis umsteigen. Wenig später kommen die 2 Frauen aus Seattle an und wir helfen ihnen mit Zeltstangen für ihr Tarp aus. Später treffen auch ein deutscher Auswanderer (Niedersachsen) und sein Sohn auf dem Camp ein. Beide leben in Vancouver. 

Zu Beginn unserer heutigen Etappe müssen wir erst einmal den Rest des Lanezi Lake absolvieren. Gesagt, getan! Wir machen uns wieder startklar, verabschieden uns von den anderen Teams und paddeln bei Regen über den See zum Sandy Lake. Komisch, auf einmal ist alles anders. Der Regen hört auf, der Wind schläft ein, die Sonne kommt heraus und ich empfinde eine eigenartige Stimmung auf dem See. Aber wohl nur ich. An einem Feuerholzplatz machen  wir Rast und essen unsere Brote und trinken Tee.

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Wir kommen wieder in den Caribooriver und können hier bei einer angenehmen Strömung ausruhen. Auf einmal ein Wegweiser zum Babcock Creek und ein Holzdach im Unterholz. Gudrun und ich schauen uns das mal an, stellen aber fest, dass sich hier eine Rangercabin befindet. Und die ist für uns tabu.

Es geht also, und zum Glück, planmäßig den Caribooriver entlang. Wenig später biegen wir, noch vor dem Wasserfall, in den Unna Lake ein. Toll dieser See und es fehlt nicht viel, hier unser Lager aufzuschlagen. Wir fahren aber noch bis in den Rum Lake und bereuen diese wenigen Extrameter nicht. Hier kommen wir um 17:00 an, bauen das Camp auf und paddeln noch einmal zurück zum Cariboofall. Leider erfüllt sich unsere Hoffnung auf klare Sicht und Fotowetter nicht, was soll´s gebucht ist bekanntlich gebucht.

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Wir stapfen in Regensachen zum Wasserfall, fotogra-
fieren und machen uns auf den Heimweg. Aber dann reißen plötzlich die Wolken

auseinander und die Sonne setzt sich langsam, aber sicher durch. Noch am Wasserfall kann ich ein Foto mit Sonnenschein (ein wenig) machen. Zurück am Bootsliegeplatz  bietet sich uns dann ein Naturschauspiel, dass wir so schnell nicht vergessen werden. Durch eine Lücke in

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9. Tag: Kanutour
Campsite 34 - Campsite 42

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den Wolken strahlt die Sonne den See und die angrenzenden Berge an. Das Bild ist so kitschig, dass ich und andere die Bilder später für Studiobilder vor einer Fototapete halte. Zurück im Camp erzählt uns Christian von seinen Eindrücken. Jens hat nichts mitbekommen, da er die Zeit im Zelt verschläft. Zum Abendessen gibt es Bratwurst, Kartoffeln. Creme fresh und gebratene Zwiebeln - ein Leckerbissen!

Diesen Platz am Rum Lake haben wir genossen. Es regnet nicht und nachdem sich der Nebel verzogen hat scheint die Sonne und dies den ganzen Tag. Man, macht schönes Wetter faul! Ganz gemütlich brechen wir unser Lager ab und machen uns auf den Weg. Bereits nach kurzer Zeit ist die Paddelei vorbei. Die Portage Nr. 7 (neu, früher wurde durch den Babcock Creek getreidelt) geht über 1,5 km zum Babcock Lake. Zum Glück haben wir die letzten 5 Tage gut gegessen und die Verpflegungstonnen damit sehr viel leichter. Jetzt können wir auch andere Gepäckstücke während der Portagen im Kanu transportieren. Die Ausrüstung verschnüren wir gar nicht erst, schon nach einer kurzen aber sehr schönen Fahrt sind wir am Ende des See und bei der nächsten Portage angelangt. Die 400 m haben wir schnell absolviert und verladen wieder die Kanus.

10. Tag: Kanutour
Campsite 42 - Campsite 48

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Die Fahrt über den Skoi Lake ist noch kürzer, dafür entdecken wir hier die ersten Elche. Aufgeregt kramen wir die Kameras aus den

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wasserdichten Säcken und gehen auf die Lauer. Ich mache ein Sicherheitsfoto aus der Ferne und schraube erst dann das Teleobjektiv drauf. Dann pirschen wir uns mittels ruhiger Paddelschläge heran und es gelingen mir sehr gute Bilder von diesen riesigen Tieren.
Auf diesem See kommen uns erstmals Kanutendie entgegen. Sie befahren die Seen aus der anderen Richtung. Für diese Fahrt zum Babcock Lake werden  2 - 3 Tage veranschlagt.
Am Ende des Skoi Lake erwartet uns die letzte Portage der Tour. Wieder müssen wir 400 m überwinden. Aber anders als bei den Portagen zuvor, können wir bereits beim Start das Ziel sehen. Hier am Spectacle Lake machen wir unsere Mittagspause und genießen die Sicht auf diesen sehr schönen See. Irgendwo da hinten ist unser Ziel, der Campsite 48 inkl. Shelter.

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Es scheint wenig romantisch, so auf Shelter oder Cabins fixiert zu sein. Es hat sich aber gerade bei dieser Tour (2. Septemberhälfte und durchwachsenes Wetter) bewährt, ein Dach in der Nähe zu haben. Und wir denken nicht allein so. Mit uns sind noch 2 weitere Boote auf diesem Campsite. Es sind Kurzreisende aus Deutschland und der Schweiz. Übrigens, Kanuten aus diesen beiden Ländern sowie Kanada und den USA überwiegen während unseres Trips.
Der Abend klingt in bewährter Form aus.

11. Tag: Kanutour
Campsite 48 - Campsite 53

Erst denke ich, dass es schon wieder regnet. Dem ist aber nicht so, der starke Wind lässt Tannennadeln und Blätter auf die Zelte rieseln.

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Allerdings müssen Gudrun und ich erst ein mal die Tarp´s neu abspannen. Bei ordentlich viel Wind machen wir Frühstück, verpacken unsere Ausrüstung und starten in Richtung Swan Lake. Einzige Schwierigkeit an diesem Tag ist das Ablegen vom Ufer bei dem starken Wind, schnell bekommt man da eine seitliche Welle und schließt Bekanntschaft mit dem Wasser. Alle bleiben davon verschont und so absolvieren wir den Rest vom Spectacle Lake. Bei Pavich Island geht der Spectacle Lake in den Swan Lake über. Hier legen wir unsere Kanus nebeneinander, die Vordermänner und -frauen spannen den Zeltunterboden von Jens über die Paddel und wir machen damit ordentliche Fahrt. Am Ende des Sees gibt es einen Feuerholzplatz, an dem wir uns für den nächsten Campsite versorgen. Ist auch notwendig, wie sich später herausstellt. Kurz vor dem Bowron River schauen wir uns den Campsite 54 an und entscheiden uns doch für den wenige Schritte entfernten Campsite Nr. 53. Auf dem Rückweg

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zu den Kanus begegnen wir wieder Elchen. Wie Heinz Sielmann pirschen wir uns mit dem Kanu und der Kamera durch das Schilf an die Tiere heran. Hätten wir uns sparen können, wenig später latschen Kuh und Kalb gelassen über unseren Campsite zum Futterplatz. Da tritt plötzlich Hektik 

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ein und auf dem Campsite 54 findet

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ein außerordentliches Fotoshooting statt. Ergebnis: sehr schöne Bilder von den Elchen und davon reichlich.
Wir treffen hier auch die Gruppe aus Seattle (unser 2. Camp - Nr. 15) wieder. Dazu 2 Kanadier aus Prince George, die zum ersten mal die Tour machen. Kann ich gar nicht glauben, wo das doch nur 250 km entfernt ist.
Ja, warum brauchen wir so viel Feuerholz? Jens ist am Nachmittag noch einmal allein auf dem Fluss gepaddelt um in Ruhe sein Buch zu lesen, dabei ging wohl irgendwas schief. Jedenfalls hat er seinen Freischwimmer gemacht. Leider hat er keine Reserveklamotten dabei und wir müssen in der Cabin ordentlich Feuer machen, um die Sachen trocken zu kriegen. Für uns ist es in der Cabin dann aber doch zu warm und verbringen so den Abend vor der Hütte.

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12. Tag: Kanutour
Campsite 53 - Becker´s Lodge

Der letzte Tag unserer Kanutour hat begonnen. Wieder einmal liegt am Morgen Nebel über dem Camp, dann aber zieht er langsam ab und die Sonne taucht die Flussauen des Bowron Lake in schöne, herbstliche Farben. Dazu gibt einige, wenige Wolken am blauen Himmel. Man, was für ein Kitsch! Wir verpacken wieder einmal unsere Ausrüstung und verlassen kurze Zeit nach den Kanadiern den Zeltplatz. Unsere Freunde aus Seattle sehen wir später noch einmal bei der Becker Lodge und

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winken ihnen dort zum Abschied nach. Doch zuvor haben wir erst einmal 2,5 Stunden Fahrt mit den Kanus vor uns. Diese Strecke ist wunderschön und manche von uns hätten sich vorstellen können, über die gesamte Tour solch schönes Wetter gehabt zu haben. War nicht, war aber auch nicht so schlimm. Um so mehr genießen wir den heutigen Tag. Anfangs geht es auf dem Bowron River durch seine Flussauen. Wir halten Ausschau nach Tieren, insbesondere Elche, können aber keine finden. Die Landschaft entschädigt uns aber reichlich und zumindest unser Boot legt den einen oder anderen Fotostopp ein. Sehr ungünstig, dass gerade

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die beiden Japaner unseres Teams (Gudrun mit der Videokamera und ich mit der Digitalkamera) in einem Boot sitzen. Da gehört schon ein wenig Koordination dazu um bei der ganze Filmerei nicht abzusaufen. Passiert ist aber nichts! An der Mündung treffen wir dann wieder Kanus mit Tagesausflüglern, natürlich aus Deutschland. Dann geht es über den Bowron Lake Richtung Ziel, die Becker´s Lodge können wir schon am Ende des Sees erahnen. Links und rechts am See gibt es eine Menge kleiner Privathäuschen und in der Hauptsaison fahren auch Motorboote auf diesem (nur diesem) See. Fazit: die Zivilisation hat uns wieder. Es fällt uns schwer dem Ufer am Ziel entgegenzufahren und damit die Tour unwiederbringlich zu beenden. Am liebsten würden wir alle gleich noch einmal die Runde machen und uns bei der Parkverwaltung für die nächsten 7 Tage eintragen. Dies geht leider nicht und so ziehen wir die Kanus an Land packen unsere Ausrüstung in den Van um und fahren hoch zur Becker´s Lodge. Für diese Nacht haben wir eine Cabin reserviert um unsere Sachen zu ordnen, zu waschen und alles für die nächsten Tage umzupacken. Ich finde, dass dies eine gute Entscheidung war. Das Restaurant hat geschlossen und so kochen wir noch einmal, diesmal aber in der Küche, Tomatensauce mit Reis. Zuvor zeigt sich der Bowron Lake bei untergehender Sonne noch einmal von seiner schönsten Seite. Und was mache ich? Klar, Fotos ohne Ende.

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