16. September 2001

Obwohl wir eine große Fahrstrecke vor uns haben, machen wir einen Ausflug nach Ingapirca. Zu Zeiten der Eroberung Ecuadors durch die Spanier ist es den Inkas gelungen, diesen Ort geheim zu halten. Dann  ist im wahrsten Sinne des Wortes über die Jahrhunderte hinweg Gras über das Ganze gewachsen und hat diese Kultstätte vor vielen Neugierigen und Plünderern bewahrt. Wenn man überlegt, dass erst vor ca. 30 Jahren der Staat das Areal unter Schutz stellte und damit den umliegenden Bauern die Entnahme von Baumaterial verboten hat, ist die Anlage noch sehr gut erhalten. Uns kommt das sehr gute Wetter entgegen und bei einem Rundgang können wir die Mauerreste sehen und die kultische Bedeutung aber nur erahnen.

Kurz vor Abfahrt in Richtung Quito kann ich noch einen Blick auf die Landschaft werfen. Und es ist fast wie überall: Berge, kleine Dörfer und Felder die wie Flicken am Berghang hängen. Noch ein schneller Blick in die Ferne und es geht los. Den Rest des Tages fahren wir eigentlich nur noch auf der Panamerikana. 

Selbstverständlich gibt es auch Pausen für die Mahlzeiten und auch für Fotostopps ist gesorgt. Zum Beispiel an dieser Lagune direkt an der Panamerikana.

Bis ich dieses Bild im Kasten habe vergeht viel Zeit und so mancher Stopp am Straßenrand. Zu guter letzt erwische ich den Berg in voller Schönheit und vor allem ohne Telefon- oder Stromleitungen. Ein Bild, dass mir nicht mehr aus dem Kopf will.
Dann aber erreichen wir die Hazienda "La Quinta Colorada" und sind irgendwie beeindruckt. Die Qualität ist sicher nicht besser als bei den Unterkünften zuvor, aber das Ganze ist sehr Stimmungsvoll (wir haben einen Kamin im Zimmer, den wir anheizen, der aber erst mitten in der Nacht brennt: eine Geschichte für sich) und irgendwie fühle ich mich hier sehr gut.
Und dann treffen wir noch einen alten Freund. Harry ist mit einer Gruppe am Cotopaxi unterwegs und nächtigt auch hier. Wir kommen also spät ins Bett (das erste Feuer im Kamin haben wir gar nicht zu sehen bekommen).