Süd-Anden-Tour |
14. September 2001 |
Kampf um die "besten" Plätze |
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Eigentlich verbringe ich Bahnfahrten im ICE mit Klimaanlage und
Service am Sitzplatz. Unsere heutige Zugfahrt
und die "normale" Reise mit der Deutschen Bahn haben eine
Gemeinsamkeit - einen Fensterplatz bekommen wir nur mit vorheriger
Reservierung. Dank
Alexandra befindet sich unser Fensterplatz sogar auf der richtigen
Seite. Klimaanlage haben wir auch: Der Fahrtwind von ca. 10 km/h pfeift
uns um die Ohren und kühlt gut, am Morgen sogar zu gut. Ganz im
Gegensatz zum bequemen Reisen im ICE besteht unser Sitzplatz aus einem
Kissen (muss man zuvor leihen) auf dem Dach des Wagons. Kaum zu glauben,
dass es leichter ist Plätze im Wagon zu bekommen. Jeder Reiseführer
verlangt aber von dem Outdoorer an sich, dass er auf dem Dach und auch noch
auf der rechten Seite sitzt. Da die Fahrt mittlerweile nur noch zur
Teufelsnase und zurück geht, ist zumindest die Seitewahl
gleichgültig geworden. |
Der Chimborazo von allen Seiten |
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Die Zugfahrt führt uns durch die Andenlandschaft
Ecuadors. Zuweilen habe ich den Eindruck, das sich die Einheimischen
über unsere Art der Zugfahrt amüsieren. Wenn man bedenkt, dass wir
für diese unbequeme Reise ein zehnfaches vom normalen Preis bezahlen
müssen (nur Ecuadorianer reisen billiger), verstehe ich die Heiterkeit
der Ecuadorianer.
Neben einfachen Hütten und den Flickenteppichen der Felder an den
Andenhängen sehen wir immer wieder den Chimborazo. Und dann taucht
zwischen den Wolken auf einmal auch der kleine Bruder auf. |
Gefährliche Sitze und guter Service |
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Die Geschwindigkeit des Zuges ist nicht sehr berauschend,
dafür aber die Aussichten in die Ferne und in die Tiefe. Auch wenn sich
die Landschaften wenig ändern und das monotone Rattern der Räder auf den
sehr alten Gleisen (2 Tage zuvor wurde die Fahrt wegen Entgleisung
abgebrochen) zur Langeweile verführen, kommt hinter der nächsten Kurve
doch immer wieder ein schöner Blick auf die Berge, Ecuadorianer die uns
zuwinken oder eine Schlucht, die uns den Atem nimmt. Alle hoffen, dass
nicht gerade hier die Gleise marode sind. Ein Absturz an solchen Stellen
wäre sicher für alle Beteiligten chancenlos. Man muss schon einen festen
Glauben (an die ecuodorianische Technik) haben um gleichmütig die Fahrt zu
überstehen ("TÜV-Deutschland" ist hier ein SF-Begriff). Wenn die Händler
während der Fahrt über die Dächer ziehen und uns mit allem versorgen, was
man so braucht, stockt einem schon mal der Atem. Bei dem kleinen Jungen
erwerbe ich einen Lolly um ihn für seinen Mut zu belohnen. Die neun
Stunden der Fahrt überstehen wir mit der Natur, den Gesprächen mit den
Mitreisenden auf dem Dach und einem Krampf im Allerwertesten. |
Und immer wieder tolle Aussichten |
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Mit Verspätung erreichen wir Alausi. Vom Dach des Zuges
können wir aber noch nicht herunter, denn jetzt beginnt erst die berühmte
Fahrt an die Teufelsnase. Die 6 Stunden zuvor hätte man sich schenken
können, da die letzte Etappe alles drin hat, was ich zuvor beschrieben
habe und zudem ist sie auch wesentlich kürzer. Dafür haben wir ein
einmaliges und bleibendes Erlebnis mit Schwielen am Allerwertesten.
Dann geht es weiter mit den Autos auf der Panamerikana Richtung Cuenca.
Unterwegs zeigt sich der Altar (ein 5tausender) in voller Schönheit. Das
Licht ist nicht mehr sehr gut, trotzdem bekomme ich einige schöne Bilder.
Langsam entwickelt sich bei mir eine kleine Sammelleidenschaft: Eigene
Bilder von den 10 Vulkanen Ecuadors über 5000 m. Mal sehen! |