Bericht Rückreise

Gestern Abend haben wir einen Plan entwickelt, der sich nach dem Aufstehen nicht mehr umsetzen lässt. Die Wolken hängen tief in den Tälern und während des Frühstücks fängt es an zu regnen. Die Wanderung auf den Sulphur Mountain verschieben wir erst einmal auf den Nachmittag und ziehen das eigentliche Nachmittagsprogramm vor. Wir fahren runter nach Banff und gehen durch die Geschäfte.

19. Tag: Rückreise
Banff - Enderby

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Das ist bei dem schlechten Wetter natürlich auch nicht so toll. Na ja, am Nachmittag wird es bestimmt besser. Zwischendurch haben wir die Gelegenheit, in einem Internetcafé unsere Emails abzufragen. Dabei werfe ich auch schnell einem Blick auf die Wetterseite und stelle fest, dass an diesem Tag mit einer Wetterbesserung in Banff nicht zu rechnen ist. Aber Richtung Westen, Richtung Vancouver da wird es schön. Ganz demokratisch, bei einer Gegenstimme, entschließen wir uns, die Zelte abzubauen und dem guten Wetter entgegen zu

fahren. Gesagt, getan, schnell bauen wir alles ab und verladen die nassen Zelte und den Rest der Ausrüstung. Wenig später sind wir schon auf dem Trans Kanada Highway und fahren Richtung Lake Louis. Dort reist der Himmel auf und es zeigen sich die ersten blauen Flecke. Später, im Yoho NP scheint dann sogar die Sonne. Zuvor sehen wir aber, dass in dieser Nacht der Schnee bis runter an die Strasse gefallen ist.
Ja, wir sind bereits heute auf der Rückreise. Dieser Rückweg umfasst die 900 km Fahrstrecke nach Vancouver und den 10stündigen Flug nach Deutschland. Aber noch haben wir 3 Tage und die wollen wir nutzen und genießen. Für Heute gilt es, so weit wie möglich zu kommen um dann die folgenden Tage wieder geruhsamer zu gestalten. Nach 400 km kommen wir nach Enderby und stellen dort auf dem Riverside RV-Park die Zelte auf. Hier, am Fluss ist es sehr schön. Wir nutzen den Shelter für das Abendessen und Kartenspiel, dann geht es in die Kojen.

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Über dem Fluss steigt Nebel auf, der sich aber schnell lichtet. Ein wunderschöner Spätsommertag bricht an und das am 30. September. Immerhin sind wir hier im Okanagan Valley, ein Gebiet mit mediterranem Klima.

20. Tag: Rückreise
Enderby - Harrison Hot Springs

Hier gibt es Obst- und Gemüseplantagen und auch an Weinbergen fahren wir vorbei. Nach kurzer Zeit kommen wir nach Kelowna, dem Hauptort im Okanagan Valley. Dieser Ort liegt am Okanagan Lake, der um die 180 km lang ist. Es gibt die Legende, dass in dem See ein Ungeheuer hausen soll (ähnlich wie im Loch Ness, Schottland), es hat sogar einen Namen, Ogopogo. Eine Nachbildung (nach Augenzeugenberichten) befindet sich im City Park. Übrigens sind 2 Millionen CAN$ für denjenigen ausgelobt, der das Ungeheuer lebend findet. Gerne hätten wir die Prämie eingestrichen, aber wir haben keine Zeit für langwierige Tauchgänge. So bleibt auch dieses Rätsel ungelöst, vorerst!

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Unsere Fahrt geht weiter und in Keremeos machen wir Stopp, um zu Essen und noch einige Kleinigkeiten einzukaufen. Für die letzten Tage brauchen wir aber nicht mehr so viel. Wir fahren weiter auf dem Krähennest Highway zum Manning PP. Auch heute wollen wir so weit wie irgend möglich in Richtung Vancouver kommen. Trotz einer Baustelle und damit eines längeren Stopps auf der Strasse bleibt uns genug Zeit. Eine Übernachtung im Manning PP kommt also nicht in Frage. Bei Hope kommen wir in eine Verkehrskontrolle und egal ob deutsche oder kanadische Polizisten, ich werde bei so was immer etwas hektisch. Dann aber ist der Polizist sehr nett und er spricht uns sogar in unserer Sprache an. Probleme hat er nur mit meinem Führerschein, da steht noch ganz groß DDR drauf. Ein Relikt, auf das ich aber nicht

verzichten will. Jetzt sind es nur noch wenige Kilometer bis Harrison Hot Springs, meinem Wunschziel für diesen Tag. Toll, dass wir das geschafft haben! Hier läuft es wie bei jedem B&B in Irland ab, erst schauen wir uns unseren Tentsite an, dann buchen und bezahlen wir. Nach dem obligatorischen Ablauf (Zelte aufbauen, Essen etc.) gehen wir dann noch in den Ort. In der Nacht erkennen wir nicht so viel und so kehren wir gleich in den ersten ((vielleicht auch einzigen) Pub ein. Spät geht es dann zurück in die Zelte.

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21. Tag: Rückreise
Harrison Hot Springs - Vancouver

Das ich meine Badehose vergessen habe, spielt nun auch keine Rolle mehr. Erst ist das Wasser (Bowron Lake) immer viel zu kalt, dann gelingt

es uns nicht die heissen Quellen in den Rockie´s anzufahren und hier haben wir keine Lust mehr zum Schwimmen. Noch vor dem Abbau der Zelte ruft Andi in Vancouver bei Arthur und

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Doreen an und reserviert für uns Zimmer. Dies bedeutet für uns, dass wir die Ausrüstung bereits hier flugfähig verpacken können und das braucht seine Zeit. Bis Vancouver ist es aber auch nicht mehr so weit und so fahren wir noch einmal an den Harrison Lake. Hier gibt es jedes Jahr ein Festival für Sandfiguren. Dies war schon vor 3 Wochen, aber bis Mitte Oktober kann man die  Teile noch anschauen. Regen und Wind haben die Gebilde zum Teil zerlegt und ich bin nicht be

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reit für den Rest 7 CAN$ zu löhnen. Also schauen wir uns das Ganze  durch den Zaun an. Nach diesem Stopp geht es weiter nach Vancouver und plötzlich wird der Verkehr auf den Strassen immer stärker. Beim Poole´s B&B können wir frühestens 17:00 Uhr aufschlagen und so haben wir Zeit für das anthropologische Museum in Vancouver. Langsam aber sicher kommen wir dorthin und nach einer kurzen Irrfahrt parken wir vor dem Museum. Neben wirklich schönen Dingen, sehen wir auch die Anhäufung von diversen Sammlerstücken. Sehr Interessant hier, besonders die Exponate der Indianer Nordamerikas haben mich begeistert.
Dann fahren wir noch einmal in den Stanley Park und bleiben dort ca. 2 Stunden. Dann endlich könne wir nach Nordvancouver zum B&B fahren. Wir laden alles aus dem Van aus und wenig später geht es zum Essen in ein wirklich gutes Lokal. Zurück im B&B packen wir die Rucksäcke und fahren noch einmal auf ein Bier an die nächste Kreuzung.

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22. Tag: Rückreise
Vancouver - Deutschland

Eigentlich war´s das hier in Kanada - für dieses Jahr! Meine letzte Reise in dieses Land war das aber sicher nicht. Bis zum Start unserer Maschine bleiben uns aber noch einige Stunden, die wir noch sinnvoll verbringen wollen. Wir verabschieden uns endgültig von Doreen und Arthur, fahren dann zum Marine-Drive um dort in einem Arbeitsbekleidungsladen Markenjeans günstig zu erwerben. Dann noch einmal Stopp am Broadway mit vielen Outdoor-Geschäften. Irgendwie ist bei mir die Kauflust nun abgeflaut und ich sitze gemütlich in einem Strassenlokal

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und trinke einen Kaffee in der Sonne. Um 11:00 geht es dann zum Flughafen. Dort angekommen laden wir unser, jetzt noch umfangreicheres Gepäck aus. Einchecken können wir noch nicht und so bleiben Andi, Christian und Gudrun mit dem Gepäck am Flughafen. Kirsten und ich bringen den Van in die City zur Avis

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Station. Bis auf die Suche nach einer Tankstelle verläuft

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die Rückgabe des Van ohne Probleme. Während dieser komplizierten Prozedur zieht sich Kirsten nebenan noch einen Kaffee rein. Dann geht es mit dem Taxi zurück zum Flughafen. Dort erwartet uns eine gigantische Menschenmasse am Schalter von Condor/Lufthansa und ich löse erst einmal Christian in der Schlange ab. Es geht dann doch ziemlich schnell und genauso schnell steigen wir in den Flieger.
So, diese Tour ist jetzt endgültig Geschichte! Schade!